Die „Lichtregie“ eines Studiofotografen ist essentiell für seine Fotos. Das ist der Grund, warum wir viel Sorgfalt auf die richtige Ausleuchtung eines Models aufwenden.

Vor einigen Wochen hatten wir einen Job, für den wir einen bestimmten Stil kreieren sollten. Das ist ein typischer Auftrag für einen Fotografen und verlangt ihm einiges ab.

Denn statt sich selbst etwa auszudenken und es sich selbst “ so einfach wie möglich“ zu machen, muss der Fotograf den Gestaltungswunsch analysieren und herausfinden, wie er das nachmachen kann. Das erfordert einiges an Wissen und Erfahrung.

Für den genannten Job war ein „flacher Blitzlook mit harten Schatten“ gewünscht. Und es ist, wie der zuständige Creative Director sagte: Der Look sieht sehr billig und einfach aus, ist aber ziemlich schwierig. Denn wenn man einen solch harten Blitz-Look kreiert kommt es auf jede Kleinigkeit an:

• Die Größe des Models bestimmt die Position der Blitzgeräte
• Eigentlich ist nur ein Blitz nötig, doch um Kontrolle über die Tiefe des Schattens zu haben, zieht man weitere hinzu
• Die Position des Schattens hängt vom Abstand zur Wand und der Position des Blitzes ab
• Bewegt sich das Model nur zwei Zentimeter, sieht das Ergebnis ganz anders aus
• Das harte, schonungslose Blitzlicht lässt die wenigsten Gesichter frisch und lebendig aussehen – hier ist also noch nachträgliche Retusche fällig

Wann immer möglich, gehen wir also vor einem Job ins Studio und testen die Beleuchtung. Einer von uns beiden macht dann das sogenannte „Lichtmodel“ und muss solange aushalten, bis die richtigen Einstellungen und Abstände getroffen sind.

Damit sind wir zumindest schon einmal grob vorbereitet und der eigentliche Fototermin ist schneller über die Bühne gebracht.

Aber als Fotograf muss man offen und flexibel sein. Ist der Kunde dann im Studio, kann seine Kleidung, seine Größe oder auch nur seine Vorstellungen nicht mehr ganz zum eingestellten Licht passen. Dann muss man schnell umschalten und den Aufbau anpassen.

Auf den Bildern hier sieht man (hoffentlich), dass uns die Arbeit Spaß macht und wir auch schwierige Aufgaben meistern können. Aber wenn ihr genau hinschaut, sehr ihr auch, dass sich das Licht und die Schatten auf jedem Foto leicht unterscheiden. Das ist der Grund, warum wir so sorgfältig arbeiten – damit eure Fotos bis ins kleinste Detail perfekt sind.