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Huawei Mate 9

Für Fotografen ist das doch eigentlich eine schöne Entwicklung: Der Kampf der Hersteller auf dem Smartphone-Markt sorgt unter anderem auch dafür, dass die Kameras in den Mobilgeräten immer besser werden. Was für die einen ein starkes Verkaufselement ist, ist für uns Bildermacher ein Segen. Darum haben wir uns kürzlich mal das Huawei Mate 9 angesehen…

Club Mate?

Huawei! Es dürfte interessant sein, wie die meisten Leute diesen ungewohnten Namen wohl aussprechen. Tatsächlich klingt er korrekt ausgesprochen ein bisschen wie ein zorniges Husten. Dennoch: Der Hersteller ist in China bereits eine ganz große Nummer und hat inzwischen auch die westlichen Märkte im Visier. Und das sogar recht erfolgreich, denn einige Geräte gibt es schon bei den Netzanbietern und Elektromärkten. Sie werden jedoch oft als „Chinabomber“ und Modelle dritter Klasse angesehen.

Doch obwohl sie in der Regel etwas günstiger sind als Apple, Samsung und Co stehen die Huaweis jenen nicht weit nach. Das beweist selbst das „Mate 9“, das noch vor Kurzem das Flaggschiff des Unternehmens war.

Das Mate 9 ist ein Oberklasse-Android-Telefon mit üppiger Ausstattung: 5,9 Zoll Display, Vierkern-Prozessor, 4 GB Arbeitsspeicher, 64 GB Speicher intern, bis zu 256 GB zusätzlich per Speicherkarte. Kameras hat es drei: Die Frontkamera bietet Selfies ganze 8 MP Auflösung, die rückwärtige Kamera besteht eigentlich aus zweien und bietet 20 Megapixel Auflösung.

Sie ist außerdem eine Kooperation mit Leica. Huawei meint den starken Auftritt in der westlichen Welt also sehr ernst und hat sich eine Legende auf dem Fotomarkt als Partner genommen, um das zu untermauern. Ergebnis der Kooperation ist eine Dual-Kamera mit zwei Chips: einer ist ein Farbsensor der üblichen Sorte. Der andere ist ein reiner Schwarzweiß-Sensor. Er liefert entweder reine Monochromfotos oder massive Details (da keine Farbinterpolation nötig), die zur Verrechnung mit den Farbfotos heran gezogen werden.

The Good

Neu, schnell, modern: Das Mate 9 ist seit einigen Tagen nicht mehr das aktuellste Huawei, aber immer noch ein Flaggschiff. Es arbeitet und reagiert stets äußerst flott und das Betriebssystem scheint perfekt auf die Hardware abgestimmt zu sein.

Letztere ist tadellos und entspricht mit einer super Verarbeitung, viel Glas und Metall dem Eindruck eines teuren Flaggschiffs. Der Monitor ist ausgesprochen groß, fast randlos und deckt auch die Android-Haupttasten ab, die physisch nicht mehr vorhanden sind.

Den Speicher – oben wurde es erwähnt – kann man als ebenfalls üppig betrachten. 64 GB intern ist schonmal nicht schlecht, da passt einiges an Fotos und Videos drauf und man muss auch nicht jedesmal nach der Anzahl der installierten Apps schauen. 256 GB dazu per Speicherkarte macht dann auch den letzten Poweruser glücklich.

Widmen wir uns nochmal der Kamera: Diese sowie die zugehörige App lassen kaum Wünsche offen. Sehr schön ist, dass eine halbautomatische bis manuelle Bedienung möglich ist. Außerdem kann die Kamera alle üblichen Modi von Panoramen über HDR bis hin zu 4K-Video. Zusätzlich gibt es noch spezielle Modi mit Zeitraffer, Zeitlupe, aufgepapptem Beauty-Filter und Monochrom (dazu ganz unten mehr).

The Bad

Der folgende Punkt muss nicht unbedingt „bad“ sein, ist aber diskussionswürdig…

Grundlage des Mate 9 ist Android 7. Natürlich in einer angepassten Version, die allerdings iOS verdächtig ähnlich sieht. Ich will nicht sagen, Huawei habe iOS schlicht kopiert, aber die Ähnlichkeit ist schon offensichtlich. Das hat Vorteile und Nachteile. Nachteil ist, dass sich das OS relativ stark vom klassischen Android abhebt. Vorteil ist: Das Gerät erntet bei Apple-Fans, wie zum Beispiel Sophia, dicke Pluspunkte, denn die fühlen sich hier schneller heimisch.

Ein interessantes Feature der Kamera ist eine Tiefenschärfesimulation. Sie wird mit einem Button in der Kamera-App aktiviert, der „Große Blende“ heißt. Man bekommt einen Regler hinzu, über den man die Größe der simulierten Blende praktisch stufenlos einstellen kann. Größte Öffnung ist dabei f0,95. Bei echten Objektiven wirkt das recht beeindruckend und sehr stilistisch. Beim Huawei allerdings leider meistens peinlich. Grund ist, dass der Effekt nicht echt ist, sondern berechnet wird. Und hier haut die Software ab und zu mal daneben oder berechnet Schärfeverläufe auf eine harte und direkte Weise, sodass es sehr unnatürlich wirkt.

The Special

Das Besondere am Huawei ist natürlich die Kamera. Das System ist, wie erwähnt, in Kooperation mit Leica entstanden. Und das erfolgreich.

Die Bildqualität liegt kurz gesagt auf dem Niveau „okayer“ Digitalkameras. Manchmal ein bisschen drüber, manchmal ein bisschen drunter. Genauer gesagt, heißt das, die Auflösung von 20 Megapixel ist schon sehr ordentlich und unserer Meinung nach für ein Smartphone durchaus ausreichend. Vor allem, weil in diesen Bildern mehr drin steckt als etwa bei einem vergleichbaren Modell ohne Dualkamera.

Denn die zweite Kamera ist ein reines Schwarzweiß-Modul. Das heißt, es braucht keinen Farbfilter und keine Nachberechnung und das wiederum heißt, die Kamera fängt mehr Details ein. Diese resultieren entweder in reinen Schwarzweißfotos, die hochauflösend sind und von denen einer digitalen Fotokamera kaum zu unterscheiden sind. Oder sie werden mit den Farbbildern der anderen Kamera verrechnet und sorgen so für mehr Detailreichtum und ein höheres Fotolevel des Huawei als bei anderen Smartphones.

Das Problem des Mate 9 bleibt dasselbe wie bei allen anderen Handys mit Fingernagel-großem Sensor: begrenzter Dynamikumfang. Hier schlägt sich das Gerät wacker, stellt aber keine neuen Rekorde auf.

Fazit

Das Huawei Mate 9 ist ein richtig schickes, schnelles, haptisch tolles Smartphone mit einer überdurchschnittlich guten Kamera. Es kann sogar iPhone-Fans in Versuchung führen, unterbietet dabei aber die üblichen Marktführer preislich fast alle.

Bilder in voller Auflösung

Die Bilder in diesem Artikel sind für den Blog verkleinert. In voller Auflösung sind sie auf der unten verlinkten Seite zu sehen.

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