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Gegenlichtportraits meistern

Wir von Das Kartell sind nicht gerade dafür bekannt, Dinge zu tun, die jeder andere schon zigmal gemacht hat. Wir wollen uns und unsere Bilder stets neu erfinden. Es gibt allerdings auch diese Ausnahmen. Bilder, für die man das Rad nicht neu erfinden muss. Gegenlichtportraits sind solche Ausnahmen und wir geben euch heute ein paar Tipps, wie man die meistert.

Schön anzuschauen

Zugegeben: Gegenlichtportraits mit einem hübschen Model (in diesem Fall übrigens unsere liebe Freundin Betty) und schönem Licht sind schon lohnenswerte Motive für einen Fotografen. Das besondere Licht ist warm und sorgt für eine dichte Atmosphäre. Was wenige wissen: Eigentlich ist die Aufnahmesituation eine ziemlich extreme für den Fotografen und das Model. Richtig gut bekommt man das nur mit Erfahrung hin. Oder mit unseren Tipps…

Die richtige Tageszeit

Der Begriff „Gegenlichtportrait“ kommt natürlich daher, dass der Fotograf ein Model gegen das Licht fotografiert. Alle drei sollten also möglichst auf derselben optischen Achse sein. Das wiederum heißt, dass die Sonne recht tief stehen sollte und dies wiederum, dass es abends oder morgens sein sollte. Die Zeit, die dafür infrage kommt, wird von Fotografen „Die Goldene Stunde“ genannt und ist eben jene Stunde kurz nach Sonnenauf- oder kurz vor Sonnenuntergang.

Das Besondere hieran ist, dass das Licht zu dieser Zeit noch sehr viele Rotanteile besitzt, was es insgesamt wärmer wirken lässt.

Das Problem dabei

Ihr wisst ja, was passiert, wenn ihr eine Taschenlampe genau in eure Augen leuchten lasst, richtig? Genau, ihr seht nichts mehr. So geht es auch der Kamera, allerdings noch schlimmer, denn sie besitzt weniger „Dynamikumfang“ als euer Auge und kann entsprechend noch weniger erkennen. Damit man irgendwas auf das Foto bekommt, wird sie eines von zwei Dingen tun:

  • Entweder sie hellt das Bild auf, sodass euer Model schön sichtbar wird. Allerdings wird dann das gesamte Foto heller, verliert Kontrast und in dunklen Bereichen wird es anfangen zu rauschen.
  • Oder die Kamera macht das Gegenteil: Sie dunkelt das Bild soweit ab, dass ein dunkler, kontrastreicher Hintergrund und Himmel zu sehen sind. Allerdings ist das Model auch nicht mehr zu erkennen, weil es zum Schattenriss verkommt.

Die Lösung dafür

Um diese Beleuchtungssituation zu beherrschen, müsst ihr euch von der Kameraautomatik verabschieden und in den manuellen Modus gehen. Indem ihr Blende und Verschlusszeit von Hand einstellt, könnt ihr einen angemessenen Kompromiss finden aus „erkennbarem Model“ und „kontrastreichen Hintergrund“. Im Zweifelsfall macht ihr es ein wenig dunkler als nötig, denn mit ein paar Kniffen könnt ihr so ein richtig schickes Foto zaubern.

Hell und zart: Hier seht ihr das Bild fast so, wie es direkt aus der Kamera kommt. Die Aufnahme wurde ganz leicht überbelichtet und ist etwas kontrastarm. So ergibt sich ein heller, gleichmäßiger und zurückhaltender Look.

Kontrastreich und kräftig: Für diese Version wurde die Gradation angepasst, um dem Bild einen kräftigeren, satteren Look zu geben. Diese Variante eignet sich vor allem für die Darstellung auf Bildschirmen und in sozialen Netzwerken gut, denn sie zieht mit den kräftigen Farben die Aufmerksamkeit auf sich.

Die Trickkiste

Fotografen haben hier und da natürlich ein paar Tricks, wie sie solch eine extreme Bleuchtungssituation meistern und die technischen Grenzen umgehen können.

  • Reflektor benutzen: Wenn das Licht hinter eurem Model ist und es selbst zu dunkel, dann setzt ihr einen Reflektor ein, um es von hinter ihm zurück ins Gesicht des Models zu reflektieren. Somit könnt ihr das Bild dunkler belichten, bekommt das Model aber dennoch ausreichend hell. Bonus: Der silberne Reflektor macht das Bild an der betreffenden Stelle einfach nur heller, die goldene Reflektoroberfläche erzeugt zusätzlich noch ein wärmeres Licht.
  • Blitz benutzen: Im Extremfall setzt ihr statt des Reflektors einen Blitz ein. Diesen aber nur dezent, nicht direkt von der Kamera aus (also entfesselt) und nur ganz schwach eingestellt. Schließlich wollt ihr euer Model nicht kalkweiß blitzen.
  • Leuchtende Haare: Hat euer Model keine geradezu geschnitzte Frisur oder ein paar einzeln fliegende Haare, dann nutzt ihr einen weiteren Trick. Bringt die Sonne genau hinter den Kopf eures Models. Sie wird seine Haare zum Leuchten bringen und damit gegen den Hintergrund vom Model selbst absetzen.
  • Von Hand einstellen: Dass sich der manuelle Belichtungsmodus anbietet, haben wir schon erwähnt. Hinzu kommt, dass die Lichtempfindlichkeit fest auf ISO 100 eingestellt werden sollte, um zu verhindern, dass es im Bild zu rauschen anfängt oder die Kamera über diesen Umweg das Bild aufhellt. Scheint das Licht zu extrem in die Kamera, kann sie außerdem Probleme beim Fokussieren bekommen. Hier muss dann manuell eingestellt werden.
  • Blendenflecke ja: Manche mögen Blendenflecke im Bild, da sie einen zusätzlichen optischen Effekt darstellen. Wenn ihr das haben wollt, dann nehmt auf jeden Fall die Streulichtblende vom Objektiv. Am leichtesten lassen sich die Flecke forcieren, wenn man die Sonne nah an den Rand des Bilds bringt.
  • Blendenflecke nein: Eigentlich sind diese Flecke ja Bildfehler und werden in der Fotografie üblicherweise unterdrückt. Auch, weil sie dort wo sie im Bild auftauchen, den Kontrast mindern. Wer also ein sauberes Foto möchte, verwendet die Streulichtblende und ein hochwertiges Objektiv, das mit seiner Linsenbeschichtung solche Fehler korrigiert.

Andere machen lassen

Mit unseren Tipps und Hinweisen gelingen dir schöne Gegenlichtportraits. Fakt ist jedoch, dass „Üben“ auch dazu gehört. Bis die Fotos so werden, wie ihr es euch vorstellt, kann unter Umständen ein bisschen Zeit vergehen. Und ganz ohne Zubehör kommt ihr in den meisten Fällen nicht aus.

Falls ihr solche atmosphärischen Fotos mal von euch selbst wollt und einen Abend dafür investieren möchtet, dann meldet euch bei uns! Wir haben bereits Erfahrung mit diesem und unzähligen weiteren Sujets und können euch ganz ohne eigenen Aufwand solche Bilder machen.

Wäre doch schön, diese verträumten Motive auch mal mit sich selbst zu sehen, oder?

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