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Fujifilm GFX 50s

Wirklich viele spannende Neuheiten gab es auf der photokina 2016 vor ein paar Monaten ja nicht. Eine der wenigen war vermutlich die Mittelformatkamera von Fujifilm und wir konnten sie vor Kurzem mal ausprobieren.

Die Kamera

Im Video oben seht ihr, wie Fujifilm die Kamera ankündigt. Und das ist interessant, denn 2/3 des kleinen Films zeigen, wie die Kamera verwendet wird. Keine technischen Daten, keine Design-Lobhudelei, keine Marketing-Schlachtrufe. Stattdessen sieht man Leute, die die GFX in praktisch allen möglichen Situationen nutzen. Genau so, wie eine „gewöhnliche“ Digitalkamera. Nur, dass es keine ist.

Spiegellose digitale Mittelformatkameras sind schon eine seltsame Sache. Gut, soviele gibt es davon nicht. Genau genommen gibt es mit der Fuji jetzt zwei Stück. Sie und die Hasselblad X1D, über die wir hier geschrieben haben. Seltsam an ihnen ist: Im Vergleich zu MF-Kameras mit Spiegel sind sie um ein Vielfaches kompakter. Im Vergleich mit spiegellosen Kameras aber immer noch ziemlich wuchtig. Das müssen sie (leider) auch sein, denn viel kleiner sind sie aufgrund des besonders großen Sensors nicht zu kriegen. Die Fuji ist aber nochmal eine Nummer kompakter als die Hasselblad und in etwa so groß wie eine Nikon D800 SLR.

Die meisten Leute wissen das gar nicht, aber Fujifilm hat durchaus schon Erfahrungen mit dem Mittelformat. Einst hat das Unternehmen diese nämlich für die analoge Fotografie hergestellt. Dennoch hat trotz Gerüchten niemand damit gerechnet, dass sie eine digitale MF-Kamera bringen würden. nun ist sie da und man muss sagen: bis auf wenige Ausnahmen ist sie sogar noch attraktiver als die Hasselblad X1D

The Good

Okay, nochmal zusammengefasst: Die GFX ist größer als eine spiegellose Digitale, kleiner als eine digitale Mittelformatkamera und etwa so groß wie eine Profi-SLR. Das hat sie mehr oder weniger mit der Hasselblad gemein, dennoch fühlt sie sich um Welten besser an als diese. Warum? Weil sie so schön griffig gestaltet wurde. Sie hat das typische SLR-Design, einen großzügigen Griffwulst und ein schönes großes Zweit-Display obendrauf.

Das Thema Bildqualität will ich hier gar nicht ausführlich breitwalzen. Kurz gesagt: verdammt gut. Der Dynamikumfang ist gewaltig, die Detailwiedergabe ist massiv. Vor allem das Rauschverhalten hat mich echt überrascht:

Fujifilm GFX 50S, GF 63mm F2.8 R WR, 1/125s, f2,8, ISO 10.000


Ein 100-Prozent-Ausschnitt aus dem Bild oben, das mit ISO 10.000 (!) aufgenommen wurde. Das Rauschen entspricht etwa dem, was man andere Kamera schon ab ISO 800 zeigt.

Der optionale Aufstecksucher ist wirklich gut! Der winzige Bildschirm hat eine Auflösung von fast 3,7 Millionen RGB-Bildpunkten und ist damit gestochen scharf. Der rückwärtige LCD ist soweit Standard und damit rund 3 Zoll groß und berührungsempfindlich. Außerdem ist er schwenkbar und es ist toll, dass sich Fuji die Mühe gemacht hat für ihre GFX.

The Bad

Ich kenne mich in dem Bereich nicht aus, vermutlich verbraucht eine Kamera wie die GFX 50s soviel Strom wie ein ausgetrocknetes Kamel Wasser trinkt. Das dürfte auch den massiven Akku erklären, den Fujifilm im Inneren versteckt hat und der das Gehäuse (deutlich) länger macht und den LCD quasi nach außen drückt. Wäre der Akku etwas schmaler und dafür breiter, hätte die Kamera gut 1,5 Zentimeter kürzer gestaltet werden können.

Der rückwärtige LCD ist löblicherweise berührungsempfindlich. Das ist immer wieder toll. Leider hat es Fujifilm ebenfalls nicht geschafft, das umfassend nutzbar zu machen. Kommandos per Fingerzeig gibt es nur ein paar. Hasselblad hat das deutlich besser umgesetzt.

Zugegeben: Die Auflösung, die Bildqualität, die Detailtreue … praktisch alles, was der interne Sensor mit seinen rund 50 Megapixeln leistet, sieht einfach ziemlich gut aus. Trotzdem will sich irgendwie kein Mittelformat-Gefühl einstellen. Die Bilder wirken – ähnlich wie bei der Hassi – im wesentlichen wie größere CSC-Fotos. Das liegt unter anderem an der Sensortechnik aber auch daran, dass die Fuji ja eigentlich einen „kleinen“ MF-Sensor besitzt. Da gibt es bei den klassischeren Digi-MFs noch größere als 44 mm mal 39 mm. Sind darauf gleich viele oder gar weniger Pixel untergebracht, stellt sich schon viel mehr das MF-Gefühl ein: weniger Schärfentiefe, noch exzellenteres Rauschverhalten.

Bilder in voller Auflösung

Die Bilder in diesem Artikel sind für den Blog verkleinert. In voller Auflösung sind sie auf der unten verlinkten Seite zu sehen.

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